Strategie, Liquidität, Ertrag: Eine Unternehmenskrise kann verschiedene Ursachen haben. Eine gut aufgestellte Krisen-Compliance zeigt in der individuellen Situation die richtigen Schritte auf. Das Risiko einer Krise hat in den letzten Jahren und der jüngsten Zeit vor dem Hintergrund der Pandemie und des Ukrainekriegs deutlich zugenommen – selbst für gestandene Unternehmen. Zudem sind in Zeiten zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Unternehmensskandale die Haftungsansprüche der Organe für Fehlverhalten in den Fokus gerückt. Vor diesem Hintergrund erlebt das Krisen-Compliance-Management aktuell starken Aufwind.
Schlauer krisen: Was Krisen-Compliance kann
Herrscht eine Krise, herrscht immer eine Ausnahmesituation. Eine Krise steckt voller straf- und haftungsrechtlicher Risiken für die Unternehmensführung und das Feld an potenziellem Fehlverhalten ist weit. Darum fordert eine solche Situation eine wohlüberlegte und sorgfältige Herangehensweise und einen anderen Blickwinkel von den verantwortlichen Geschäftsführern und Vorständen: In der Krise gelten andere Regeln als im Alltagsgeschäft!
Zeichnet sich eine Krise für ein Unternehmen ab oder steckt es schon mittendrin, kommt es darauf an, schnell und durchdacht die richtigen Schritte zu gehen, um eine Insolvenz oder straf- bzw. haftungsrechtliche Konsequenzen abzuwenden – oder im Falle einer nicht abwendbaren Insolvenz rechtlich korrekt zu agieren. Ein Unternehmen muss die entsprechende Wissens- und Methodenbasis haben, um seine Pflichten zu kennen und mögliche Chancen ergreifen zu können. Und genau hier setzt die Krisen-Compliance an. Sie zeigt in einer Krise die regelkonformen Schritte und Handlungsspielräume auf und unterstützt präventiv das Unternehmen, sich vor einer Krise zu schützen. Die Gründe für eine Krise sind vielfältig – ebenso wie die Haftungsrisiken, die sich daraus ergeben.
Die Insolvenzverschleppung als Risiko Nr. 1
Häufig droht die Krise durch einen Liquiditätsengpass, der zur Zahlungsunfähigkeit führen kann. Tritt bei einem Unternehmen Zahlungsunfähigkeit ein oder überschuldet es sich, wird bei Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften ohne persönlich haftenden Gesellschafter gemäß § 17 InsO automatisch eine Insolvenzantragspflicht ausgelöst. Die verantwortlichen Geschäftsführer und Vorstände sind dazu verpflichtet, unverzüglich, in zulässigen Fällen spätestens aber innerhalb einer 3-Wochen-Frist, einen Insolvenzantrag zu stellen. Aufgabe der Krisen-Compliance ist es, die Insolvenzgründe zu überwachen, zu prüfen und zu dokumentieren. Neben der Insolvenzverschleppung sind Bankrott, Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt, Eingehungsbetrug und Gläubiger- oder Schuldnerbegünstigungen weitere Risiken, denen ein Unternehmen, und damit seine Geschäftsführer oder Vorstände, in einer akuten Krise ausgesetzt ist. Festzuhalten ist, dass die Verantwortlichen in der Krise viele insolvenz- und gesellschaftsrechtliche Pflichten zu beachten haben. Die Krisen-Compliance zeigt hier die richtigen Schritte auf. So können auch unwissentliche Pflichtverstöße vermieden und das Haftungsrisiko der Geschäftsleistungsorgane oder des Aufsichtsrates sehr deutlich reduziert werden.
Das Ruder rechtzeitig rumreißen
Doch damit es gar nicht erst zu einer Krise kommt, sorgt die Krisen-Compliance in Verbindung mit dem Risikomanagement und einem Frühwarnsystem dafür, dass im Vorfeld noch ausreichend strategischer, personeller 0der organisatorischer Handlungsspielraum bleibt. Das Frühwarnsystem ist seit dem 1. Januar 2021 in § 1 StaRUG gesetzlich verankert. Es verpflichtet Geschäftsleiter und Überwachungsorgane zur Krisenfrüherkennung und zum Krisenmanagement. Das Frühwarnsystem wacht fortlaufend über die Entwicklungen und schlägt Alarm, wenn sich für ein Unternehmen eine Krise anbahnt. Sie kann sich zum Beispiel abzeichnen, wenn sich ein Markt im Umbruch befindet und große Veränderungen zu erwarten sind. Oder wenn ein Kunde seinen Zahlungen nicht nachkommt und die eigene Liquidität in Engpässe gerät. Im Fokus der Prävention steht die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Da viele Insolvenztatbestände aufgrund einer Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens entstehen, ist es wichtig, die Liquidität immer im Blick zu haben. Schon beim kleinsten Anzeichen einer drohenden Krise, sollte die Liquidität des Unternehmens professionell geprüft werden. Darüber hinaus sorgen durchdachte Strategien und Notfallpläne dafür, dass in turbulenten Zeiten wohlüberlegte und für das Unternehmen überlebenswichtige Entscheidungen mit kühlem Kopf getroffen werden können.
Die Gründer von Complian’se haben bereits viele mittelständische Unternehmen in Krisenzeiten begleitet. Wir kennen die Krisenmechanismen und die richtigen Strategien, damit das Unternehmen die Krise überstehen kann und entwickeln nach den jeweiligen Anforderungen maßgeschneiderte Prozesse. Für eine Krisen-Compliance, die ihr präventives Potenzial vollumfänglich ausschöpft.